Retro Games IV – Amiga – Teil II

Nachdem es (auch für mich überraschend) auf dem Amiga doch ziemlich viele Spiele gegeben hat, an die ich mich erinnere bzw. die mir wichtig genug sind, um sie noch einmal Revue passieren zu lassen. Hier also der zweite Teil meiner Highlights aus den frühen 90er Jahren:

1. Die Siedler

Bluebyte brachte 1993 mit die Siedler ein Spiel an den Start, dass bis heute Ableger produziert. Alles inaAllem dreht sich das Spielprinzip um ausgefeilte Warenkreisläufe in einer strategisch angehauchten Wirtschaftssimulation. Man baut Rohstoffe ab, diese werden weiter verarbeitet um so sein Reich auszubauen und irgendwann in feindkontakt zu kommen, was neue Rohstoffe benötigt, um den Gegnr irgendwann platt zu machen. Der Wuselfaktor und die teilweise doch recht langen Wartezeiten haben das Spiel damals zu etwas besonderem gemacht, was heutzutage aber kaum noch jemand so akzeptieren könnte. Denn oft bestand die ufagbe darin, 20 Minuten einfach den Siedlern zuzusehen und zu warten, bis alle Rohstoffe dort angekommen waren, wo man sie gebraucht hat. Andererseits konnte man in diesen Wartezeiten an den Kreisläufen schrauben und versuchen, das Letzte aus seiner Wirtschaft und seinen Siedlern rauszukitzeln.

2. Stunt Car Racer

Nicht gerade eine Grafikbombe, dafür aber geradefür kreative Köpfe ein tolles Spiel war Stunt Car Racer. Im Prinzip musste man mit seinem Rennwagen eine Strecke lang fahren und die Bestzeit holen. Der Streckeneditor war allerdings top und so hat man die wagemutigsten Strecken und aberwitzigsten Konzepte zusammengeschrubt, wie es heute z.B. nur Trackmania bietet.

3. Speedball


Ebenfalls ein „Sportpiel“ war Speedball – Das Spielprinzip lässt sich am besten als eine Art in der Zukunft angesiedelten Handball beschreiben. Das Spielszenario wurde von dem Film Rollerball aus dem Jahr 1975 inspiriert. Jedes Team besteht aus den Mannschaftsteilen Abwehr, Mittelfeld und Angriff. Ziel des Spiels ist es, in den beiden Halbzeiten möglichst mehr Punkte als die gegnerische Mannschaft zu erzielen. Gezählt werden dabei sowohl Tore als auch verletzt ausgeschiedene Spieler der gegnerischen Mannschaft. Im zweiten Teil der Speedball-Reihe kamen verschiedene Möglichkeiten hinzu, zusätzliche Punkte zu sammeln oder durch Multiplikatoren zu erhöhen.

4. Rainbow Island

Im Gegensatz zur gewalt von Speedball war Rainbow Island mehr auf der knuddeligen Seite der Genres zu finden.

Rainbow Islands ist ein 1987 veröffentlichtes Jump’n’Run-Spiel des Spieleherstellers Taito. Es ist der Nachfolger des Spiels Bubble Bobble. Die Spielfigur verfügt über die Fähigkeit, kurzzeitig begehbare Regenbogen zu erzeugen. Außerdem ist es mit den Regenbogen möglich, feindliche Figuren einzufangen und auch auszuschalten. Ziel ist es, in einer bestimmten Zeit immer höher zu gelangen, bevor die Spielfigur von einer Flutwelle erfasst wird. Die fünfte Insel, DOH Island, ist hier eine Huldigung des Spiels „Arkanoid“ von Taito mit vielen Gags, zum Beispiel ist der Boss von DOH Island, DOH selber, der Endgegner von „Arkanoid“. Werden Gegner mit Hilfe der Regenbogen erledigt, verwandeln sie sich (ähnlich wie bei Bubble Bobble) in Süßigkeiten oder Diamanten in unterschiedlicher Farbe. Sammelt der Spieler alle sieben Diamanten ein, erhält er nach Erledigen des Endgegners der jeweiligen Insel einen großen Diamanten. Hat der Spieler alle großen Diamanten von allen Inseln eingesammelt, bekommt er zum Ende des Spiels eine Sequenz gezeigt, in der die Bewohner der Inseln befreit und wieder in Menschen zurückverwandelt werden.

5. Populous

Am Anfang war Populous immer ein Rätsel für mich – Wie spielt man es, worum geht´s eigentlich und was bedeuten die verschiedenen Tasten? (Immerhin waren meine Englisch Kenntnisse damals noch sehr bescheiden.) Erst ein paar Jahre später habe ich die genialität des Spielprinzips wirklich verstanden und auch gewürdigt.

Der Spieler und sein Computer-Gegner stellen imaginäre Götter dar, die den epischen Kampf zwischen „gut“ und „böse“ ausfechten, indem sie durch indirekte Einwirkung versuchen, ihr Volk zu mehren und zu stärken, um schließlich das Volk des anderen Gottes zu vernichten. Dazu kann der Gott die isometrisch scrollend dargestellte Umwelt zugunsten seiner Gläubigen verändern, indem er Land anhebt und absenkt. Die direkte Interaktion mit dem Volk nimmt nur einen sehr geringen Teil des Spieles ein, denn die direkte Steuerung der Spielfiguren ist ausschließlich durch den Papal Magnet möglich. Die Anhänger besiedeln automatisch das umliegende Land. Der Spieler ändert dabei nur ihre Gesinnung zwischen pazifistischer und aggressiver Haltung, die dafür verantwortlich ist, ob die eigenen Anhänger beim Auftreffen auf die gegnerischen Gefolgsleute friedlich das freie Land bebauen oder versuchen, die Häuser des Gegenspielers zu erobern und seine Anhänger zu bekämpfen.

In den meisten Leveln ist es dem jeweiligen Gott nur in einem eingeschränkten Bereich möglich, die Landschaft zu generieren – nämlich ausschließlich in der Nähe der eigenen Gläubigen beziehungsweise deren Häusern. Im Gegensatz dazu können Naturkatastrophen wie Erdbeben oder die Sintflut gezielt auf der ganzen Karte ausgelöst werden. Neben dem Erschaffen von Sümpfen und Vulkanen können aus den Anführern des Volkes (Träger der Miniaturversion des Papal Magnets) Kreuzritter generiert und ausgesandt werden, um die gegnerischen Bauten zu zerstören und deren Bewohner zu eliminieren. Als ultimativer Zauber gilt das Armageddon, bei dem alle Bewohner der gesamten Welt ihre Häuser verlassen und sich in der Mitte des Levels zur letzten, alles entscheidenden Schlacht treffen.

Natürlich gibt es noch sehr viel andere Spiele, die ich damals oft gespielt habe – am Rande nennen will ich hier zum Beispiel Defender of the Crwon, North & South oder ein Bildadventure, dass ich eigentlich  nur gespielt habe, weil man dabei auf einer Ferieninsel einmal ein paar nackte Brüste zu sehen bekommen hat… (sachliche Hinweise zum Spiel bitte an mich ^^).

Alles in Allem war die Amiga- Zeit sicher eine meiner intensivsten – vielleicht nur noch geschlagen von der Playstation One…

  1. Retro Games I – Commodore 64
  2. Retro Games II – Arcade Automaten
  3. Retro Games III – Game Boy
  4. Retro Games IV – Amiga
  5. Retro Games V – NES
  6. Retro Games VI – Playstation One
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