Offen unterwegs im Internet

Gerade mus ich mir etwas von der Seele schreiben, denn manchmal nervt es… gewaltig!

Im Internet gibt es 3 Kernfraktionen: Zum einen die, die sich gar nicht bewusst sind, was sie tun. Diese Gruppe macht einfach, was sie will ohne nachzudenken, ob das Konsequenzen hat. Da werden Daten in jedes sich öffnende Fenster eingetragen, Email Adressen quasi selbsttätig in Werbelisten eingetragen, Saufvideos veröffentlicht oder auf facebook über Chef und Arbeit hergezogen.

Dann gibt es noch die „Datenschützer“. Sie arbeiten mit Decknamen, versuchen so anonym wie möglich zu bleiben, damit auch nur ja kein Fitzelchen ihrer ach so kostbaren Daten ins „böse“ Internet gelangt – und schon gar nicht zum bösen Google.

Bleibt noch die Fraktion, der ich mich zugehörig fühle: Internet- Natives. Ich betrachte das Internet als Plattform, auf der ich durchaus jedem dem es interessiert von mir erzähle. Ich nehme es durchaus ernst mit der Sicherheit, wenn ich online per kreditkarte bezahle oder wenn ich meine Email Adresse angebe – aber dort, wo meine wichtigen Daten stehen, da sollen sie auch hin. Es hat durchaus Sinn, mich auf facebook zu finden, meine Email Adresse anschreiben zu können, wenn man mit mir Kontakt aufnehmen will oder ein Foto von mir zu finden, wenn man danach sucht. Ich selbt bestimme, was im www über mich verfügbar ist und dort, wo ich einen Riegel vorhalten möchte (bei Familie und Kind habe ich keine Vollmacht, mit zu bestimmen, was veröffentlicht werden soll und was nicht) da tue ich das auch.

Ich blogge, weil es mir Spaß macht. Ich habe meine Seele Google verschrieben, weil es mir herzlich egal ist, ob meine Emails auf keywords gescannt werden, um mir bessere Werbung einblenden zu können. Es gibt Bilder von mir auf vielen Seiten, Videos mit meiner Stimme auf Youtube, Profile mit meinem richtigen(!) Namen in diversen Foren bzw. Homepages – Ich stehe für das ein, was ich veröffentliche. Sicher, manchmal ist es nicht sonderlich wertvoll, aber auf anderes bin ich auch stolz und wünsche mir, dass es von anderen Menschen wahr genommen und geschätzt wird.

Von mir aus kann fröhlich weiter debatiert werden, welche Daten geschützt sein sollen und welche nicht. Von mir aus darf jeder so anonym sein, wie er gerade lustig ist. Aber bitte: Lasst mich selbst entscheiden, ob ich meine Seele dem bunten Teufel verschreibe, ob Menschen mich finden, wenn sie mich suchen und dass es von mir mehr gibt, als nur Bits und Bytes im www: Nämlich einen Teil meines Lebens – frei einsehbar für jeden… Und warum? Weil es gut so ist, denn einen Teil meines Lebens habe ich hier verbracht – im Internet. Meiner Online- Heimat.